Deutsche Automobilhersteller und die gute Partnerschaft mit China

Mit der Abspaltung seines Lkw-Geschäfts wird Asien auch die dominierende Absatzregion für Daimler. Aber auch andere Autokonzerne und deren Zulieferer haben jahrelang schon immer auf China gesetzt. Das zahlte sich aus, die Gewinne sprudelten. Wenn die Aktionäre von Daimler am Freitag über die Aufspaltung des Konzerns entscheiden, dann geht es nicht nur um den Abschied vom Lkw-Geschäft.

Die US-lastige Daimler Trucktochter hatte den Konzern auch global in der Balance gehalten. Nach deren Abspaltung wird nun Asien mit einem Umsatzanteil von 32 Prozent die dominierende Absatzregion für das verbleibende Autogeschäft. „Wir werden chinesischer, keine Frage“, sagt ein Daimler-Manager.

Von Anfang an war es eine Art Geschäft auf Gegenseitigkeit. Das, was Manager gerne eine Win-win-Situation nennen. Die deutschen Automobilersteller bauten und verkauften ihre Limousinen in China und verdienten jahrelang sehr auskömmlich damit. Wenn eine Milliardenbevölkerung von Rad und Rikscha auf Audi, BMW und Daimler umsteigt, dann kann so etwas unfassbare Wachstumsschübe auch in Ingolstadt und anderswo auslösen. Im Gegenzug mussten die Deutschen mit chinesischen Unternehmen vor Ort zusammenarbeiten, die bei dieser Gelegenheit sehr viel über den Autobau Made in Germany lernten. Aber was bedeuten schon ein paar Kopien verglichen mit den Milliardengewinnen, die man im Gegenzug einstreichen konnte? Win-win.

Mit der Zeit siedelten sich auch die Zulieferer der Autobauer in China an, Unternehmen wie der Dachausrüster Webasto aus Stockdorf bei München. 20 Jahre nach dem China-Einstieg hat der Zulieferer heute elf Standorte in dem Land und macht hier eine Milliarde Euro Umsatz, 40 Prozent des Geschäfts. Webasto ohne China? Kaum vorstellbar. Längst sind Zulieferer wie das Stockdorfer Unternehmen genauso abhängig vom chinesischen Markt wie ihre Kunden in Wolfsburg und Stuttgart.

Wenn 40 Prozent vom Gesamtkonzerngewinn und mehr aus einer Landesgesellschaft mit Sitz in Peking kommen, ist das inzwischen für die Konzerne und deren vielen Beschäftigten ein sehr wichtiger Faktor. Dies bedeutet Win-Win für all die fleissigen Menschen in Europa, Deutschland und China. Partnerschaftliche Ergänzung. Die Mär vom Stellenabbau ist längt widerlegt, global gesehen wurden weit mehr Arbeitsplätze geschaffen als je zuvor.

Gefährden kann dies alles nur eine dumme Politik in Form von noch dümmeren Politikern. Diese meinen ständig, besonders in Deutschland, ihren stärksten Wirtschaftspartner kritisieren zu müssenx. Themen sind hierbei Uiguren, Hongkong, und Taiwan. Einer der frechsten Sätze war hierbi der „vom Wandel durch Handel“. In ihrer unermesslichen Arroganz dachten diese doch tatsächlich, das China sein politisches System ihrem Gusto anpassen würde. Ein inzwischen wirtschaftlich sehr erfolgreiches Volk von 1.400 Millionen Menschen sollte sich unterwerfen? Lachen wir ein wenig.

Nun, der Wandel wird wohl kommen. Jedoch wird es nicht China sein das sich wandelt, sondern es wird sich wohl in den kommenden Jahrzehnten ein völlig neues weltpolitisches System etablieren. Und dies wird wohl weit mehr dem sehr erfolgreichen Model von China ähneln, als dem inzwischen mit einem wirtschaftlichen und sozialen Verfallsdatum versehenen Europa.

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