Die USA sind das am höchsten verschuldete Land der Welt. Ende 2020 betrug die Gesamtverschuldung der US-Regierung rund 27,8 Billionen (27.800 Milliarden) US-Dollar. Bis Ende 2023 werden es voraussichtlich 32,8 Billionen sein. So fragen sich inzwischen viele Anleger, ist eine Geldanlage in dieser Währung überhaupt noch sicher?
Die Frage ob der US$ Dollar noch eine sichere Anlagewährung ist, hängt jedoch von vielen Faktoren ab. Einer dieser Faktoren ist jedoch mit Sicherheit die immense Verschuldung der USA. Wie man als Anleger handeln sollte und welche Vorzeichen es zu erkennen gilt, wird dehalb am Ende des Artikels beschrieben.
Fakt ist jedoch, kein Land der Erde hat mehr Schulden als die die USA, und dies auch pro Kopf ihrer Bevölkerung. Wie bereits geschrieben, betrug bereits Ende 2020 die Gesamtverschuldung der US-Regierung rund 27,8 Billionen US-Dollar, was etwa 130 Prozent deren Bruttoinlandsprodukts (BIP) entspricht.
Dies bedeutet konkret, die Verschuldung des Staates war schon 2020 um mehr als das 1,3 fache höher als die gesamte jährliche Wirtschaftsleistung. Selbst wenn also alles verdiente Geld der Unternehmen, Konzerne und Banken eines Jahres ausschließlich zur Schuldentilgung verwendet würde, so wären aktuell noch immer mehr als ein Drittel der Verbindlichkiten vorhanden.
Diese Schuldentilgung ist natürlich nur ein rein fiktiver und utopischer Gedanke. Denn die USA brauchen ja immense Ressourcen allein um ihren Staatshaushalt zu stemmen. Und hierbei vor allem auch für ihr nutzloses aufgeblähtes Militär. Doch auch die Unternehmen und die Bürger brauchen schließlich Kapital um ihre jährlichen Kosten zu bestreiten.
Das obige Beispuel sollte deshalb nur aufzeigen, selbst wenn alles erwirtschaftete Geld eines Jahres an den Staat abggeben würde, könnte dieser damit seine Schulden nicht mehr zurückzahlen. Das Beispiel soll damit aufzeigen, wie „pleite“ die USA eigentlich sind.
Die USA verkauft sich inzwischen quasi selbst
Ein großer Teil dieser Schulden wird durch den Verkauf von Staatsanleihen finanziert, die von in- und ausländischen Investoren gekauft werden. Dies bedeutet dann eigentlich permanent „Geld zu drucken“. Die so ständig ausgeweitete Dollarmenge entspricht deshalb schon lange nicht mehr den Waren und Dienstleistungen, die man in den USA überhaupt dafür kaufen könnte.
Das dies nicht schon lange in einer Hyperinflation endete liegt nur daran, dass große Teile dieser Dollars nicht in die USA zurückgeführt werden, sondern als Leitwährung für den weltweiten Handel oder für internationale Kapitalanlagen genutzt werden.
China ist mit Abstand der größte Gläubiger
Der größte Gläubiger der USA ist dabei China, dass Ende 2020 den höchsten Anteil, nämlich etwa 1.100 (!) Milliarden US-Dollar an US-Staatsanleihen besaß. Dies entspricht etwa 15 Prozent der gesamten chinesischen Devisenreserven. Und dies sind nur die Staatsschulden der USA.
Nicht eingerechnet sind die Verpflichtungen vieler Banken, Konzerne und sonstiger Unternehmen. Und diese Verschuldung wird nicht etwa abgebaut, sondern sie steigt von Jahr zu Jahr permanet an. Bis Ende 2022 hat sich nun die Gesamtverschuldung der USA auf sagenhafte 31 Billionen (31.000 Milliarden) erhöht. Bis Ende 2023 werden von sehr konservativen Experten bereits 32,8 Billionen US$ prognostiziert.
Jahr | Staatsverschuldung in Mrd. US-Dollar |
---|---|
2020 | 28.112,28 |
2019 | 23.250,64 |
2018 | 22.060,06 |
2017 | 20.686,37 |
Deshalb muss auch die gesetzliche Schuldenobergrenze inzwischen von Jahr zu Jahr erhöht werden, was häufig zu Streit zwischen den Institutionen der US Regierung führt. Aber es ist mittlerweile der einzige Weg die sonst drohnde Zahlungsunfähigkeit abzuwenden. Mittlerweile ist es jedoch schon soweit, dass teilweise sogar die Pensionen von ehemaligen US Beamten kaum mehr bedient werden können. Lesen sie hierzu auch den sehr interessanten Artikel in Zeit-Online.
Wie ist das möglich, ist die USA nicht die „größte“ Volkswirtschaft der Welt?
Nun, auf dem Papier mag dies richtig sein. Betrachtet man jedoch reine Waren und Dienstleisungen, so ist inzwischen China längst die Nummer Eins. Die angebliche „Topposition“ der USA ergibt sich nur noch dadurch, dass der US Dollar noch immer die internationale Leitwährung ist. Dies hat zur Folge dass die Regierungen, Banken, sowie Unternehmen aus vielen Ländern der Welt, ihre Handelsgeschäfte untereinander in dieser Währung abwickeln. Und dies meist unter Einbeziehung von US Geschäftsbanken, die daraus riesige Gewinne erzielen.
Dies trägt dann natürlich zwangsläufig zum BIP der USA bei, und ermöglicht dem Land die lediglich prestigeträchtige „Spitzenposition“ noch zu halten. Es sind jedoch Einnahmen, die der normalen Bevölkerung des Landes nur noch sehr indirekt zugute kommen. Dies führt mittlerweile zur Spaltung der US Gesellschaft, soll aber in einem anderen Human Investor Artikel behandelt werden.
China ist längst die führende Wirtschaftsmacht
China ist nicht nur der größte Handelspartner von Deutschland, sondern auch der größte Handelspartner der USA. Seit den 1980er Jahren hat China einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt, der auf einer exportorientierten Strategie basiert. Durch den Verkauf von billigen Waren an die USA, Europa, sowie an viele andere Länder der Welt, hat China einen hohen Leistungsbilanzüberschuss erzielt, das heißt, es hat mehr exportiert als importiert.
Dies hat zu einem Anstieg der chinesischen Devisenreserven geführt, die hauptsächlich aus US-Dollar bestehen. Um den Wert seiner eigenen Währung des Renminbi / Yuan niedrig zu halten und so die Wettbewerbsfähigkeit der chinesischen Exporte zu steigern, hat die chinesische Zentralbank diese Dollar verwendet um US-Staatsanleihen zu kaufen. Diese bieten eine sichere und liquide Anlageform mit einer garantierten Rendite.
Welche Vorteile und Risiken hat diese Situation?
Die Verschuldung der USA bei China beinhaltet sowohl Vorteile als auch Risiken. Für die USA bedeutet es, dass sie sich zu relativ niedrigen Zinsen finanzieren können, was ihnen ermöglicht, mehr Geld für öffentliche Ausgaben, Konsum und Investitionen auszugeben. Dies fördert auch ein wenig das Wirtschaftswachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen. Allerdings wird ein Großteil der von der USA dadurch erzielten Steuereinnahmen für sinnlose Militärausgaben vergeudet.
Somit geht der wirtschaftliche Erfolg mittlerweile an Teilen der Gesellschaft vorbei und der Großteil deren Bürger geht inzwischen sogar gänzlich leer aus. Dies führt mittlerweise zu erhöhten Spannungen im Land und einer Spaltung der amerikanischen Gesellschaft. Jedoch profitieren die US-Verbraucher wenigstens von den günstigen Preisen der chinesischen Waren.
Für China bedeutet es, dass es einen stabilen und wachsenden Absatzmarkt für seine Produkte hat, was seinerseits das Wirtschaftswachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen in China fördert. Außerdem erhält China eine sichere Rendite für seine Devisenreserven, die es sonst in diesem riesigen Umfang nur schwer anlegen könnte.
Als Volksrepublik geht der daraus erzielte Gewinn nahezu ausschließlich in den Aufbau des Landes. Nur hierdurch sind die riesigen Infrastruktur Projekte (Mega Cities) in China überhaupt möglich geworden, die inzwischen die ganze Welt in Erstaunen versetzen.
Allerdings birgt diese Situation auch erhebliche Risiken für beide Länder. Für die USA bedeutet es, dass sie von einem ausländischen Gläubiger wirtschaftlich nahezu völlig abhängig ist. Dieser könnte die US Wirtschaftspolitik immens beeinflussen oder sogar jederzeit extrem starkem Druck aussetzen.
Wenn China plötzlich seine US-Staatsanleihen verkaufen oder reduzieren würde, ergäbe sich daraus der Absturz des Dollar. Dies hätte extrem negative Auswirkungen auf die US-Wirtschaft. Letztendlich erhöht die hohe Verschuldung jedoch auch das Risiko einer Finanzkrise oder einer Inflation in den USA.
Für China bedeutet es, dass es einen großen Teil seines Vermögens in einer Fremdwährung hält, die an Wert verlieren könnte. Wenn der Dollar abwertet oder die US-Inflation steigt, würde dies den realen Wert der chinesischen Devisenreserven verringern. China ist deshalb keinesfalls an einer Schwächung der US Währung interessiert, sondern das Gegenteil ist der Fall.
China hat deshalb auch nicht die Absicht der USA wirtschaftlich zu schaden, sondern die Strategie ist es, diese durch stetig steigende Schuldzins-Zahlungen immer mehr zu schröpfen. Bisher geht die Rechnung auf, die USA leiht sich durch den Verkauf von Staatsanleihn jedes Jahr mehr Geld und wird immer etwas abhängiger.
Der angebliche Handelskrieg
So tobt der von den USA zur Stärkung seines Selbstverständnisses (und angeblich zur Stärkung der eigenen Wirtschaft) ausgelöste Handelskrieg gegen China nur vordergründig. Zwar wird alles getan um China zu schwächen, denken wir dabei an gewisse Sankionen, Exportverbote und Investitionsbeschränkungen, doch China steckt dies alles bisher mit einem Lächeln weg. Bis auf ein wenig Geplänkel bei den Zöllen wurde nicht reagiert.
Betrachten wir dabei nur das Verbot für den Tekommunikationsausrüster Huawei. Wie leicht könnte sich China revanchieren. Und hierbei müsste es nicht einmal mit seinen US Währungsreserven ein wenig „spielen“. Es würde schon genügen die Marke Apple in China zu verbieten.
Dort werden nicht nur dessen Smartphones zu 90% gefertigt, sondern Apple erzielt auch einen beträchtlichen Teil seines Umsatzes im Reich der Mitte. Was dies für die Apple Aktie, und damit das Unternehmen bedeuten würde, mag man sich gar nicht vorstellen.
Doch nichts dergleichen geschieht. China schlachtet nicht das Huhn, von dem Apple nur ein kleiner Teil ist, dass ihm jedoch jedes Jahr goldene Eier legt. Für die USA ist dies jedoch real betrachtet eine schlimme Situation, denn der Wohlstand seiner Bürger wird zwar langsam, dafür aber stetig „aufgefressen“.
Wie kann diese Situation gelöst oder verbessert werden?
Die Verschuldung der USA bei China ist das Ergebnis eines langen globalen Ungleichgewichts, das sowohl strukturelle als auch konjunkturelle Ursachen hat. Um dieses Ungleichgewicht zu verringern oder zu beseitigen, sollten beide Länder ihre Wirtschaftspolitik anpassen und koordinieren. Niemand möchte das dies irgendwann in einem militärischen Konflikt endet.
Für die USA bedeutet dies, dass sie ihre öffentlichen Ausgaben (vor allem deren aufgeblähtes Militär) reduzieren müssen, sowie ihre Einnahmen erhöhen sollten. Und dies mit höchster Priorität um ihr ständig wachsendes Haushaltsdefizit zu verringern.
Thema sind hierbei auch die Milliarden an Dollar die ausgegeben werden, um sich aus ideologischen Gründen in diesen unseligen Ukraine Konflikt mit einzumischen. China, dass es sich im Gegensatz zu den USA finanziell leisten könnte, bleibt deshalb wie immer zum Wohle seines Volkes stets neutral. Ein Sparkurs der USA würde den Druck auf die Verschuldung verringern und das Vertrauen in die US-Wirtschaft wieder stärken.
Außerdem müssen die USA ihre Binnennachfrage und Wettbewerbsfähigkeit verbessern, besonders aber ihre Importabhängigkeit reduzieren und die Exporte steigern. Dies würde schlussendlich das Handelsbilanzdefizit verringern und das Wirtschaftswachstum diversifizieren. Denn lange wird dies nicht mehr gutgehen.
Für China bedeutet dies, dass es zur wirtschaftlichen Stabilität der gesamten Welt, seine Wechselkurspolitik flexibler gestalten sollte. Eigentlich sollte der Renminbi /Yuan beträchtlich aufwerten, doch dieser wird durch die Währungsmanipulationen der chinesischen Regierung (Aufkauf und Spekulation mit Fremdwährungen in Milliardenhöhe) stets sehr tief gehalten.
Dieses einzustellen wäre ein echtes Zeichen der Fairness und würde die Defizite in den Leistungsbilanzen von vielen Ländern der Welt verringern. Es würde somit den globalen Handel ausgleichen. Doch dies ist, wenn man es real betrachtet, die geheime Kriegsführung Chinas zu der es keine Soldaten und Raketen benötigt.
Welche konkreten Lösungen gibt es?
Die Verschuldung der USA bei China ist kein unlösbares Problem, sondern eine Herausforderung, die eine gemeinsame Anstrengung zum Wohle der Welt erfordert. Wenn beide Länder bereit sind, ihre Wirtschaftspolitik anzupassen und zu koordinieren, können sie nicht nur ihre eigene Situation verbessern, sondern damit auch zur Stabilität und zum Frieden in der Welt maßgeblich mit beitragen. Ziel muss es deshalb sein, auch wirtschaftlich möglichst schnell eine neue Weltordnung zu etablieren.
Die USA und China sind zwar noch geopolitische (ideologische) Kontrahenten, aber inzwischen so eng und nachhaltig miteinander verflochten, dass eine Auflösung deren wirtschaftlichen Abhängigkeiten nahezu unmöglich ist.
Die USA benötigt ständig neues Kapital von China (Verkauf von Staatsanleihen), und China will auf die Einnahmen (Zinsen) durch die Zinszahlungen der USA nicht verzichten. Vor allem auch, um seiner Bevölkerung einen stetig steigenden Wohlstand bieten zu können. Hierauf basiert nämlich auch maßgeblich die Legitimation der chinesischen Regierung gegenüber ihren Bürgern.
Diese Situation wird wohl die nächsten Jahre stabil bleiben, was bedeutet dass der Wert der US Währung langfristig erhalten bleibt. Dies wird sich jedoch schlagartig ändern, sollte es zwischen der USA und China zu einer militärischen Konfrontation kommen. China würde in dieser Situation (und hierin sind sich alle Experten einig) an der „Währungsschrauabe“ drehen.
Dies bedeitet dann Teile seiner ungeheueren Dollar Devisenreserven auf den Markt zu werfen, und die Kreditvergabe (Ankauf von US Anleihen) unverzüglich einstellen. Dies würde jedoch auch zu einer sofortigen starken Aufwertung der chinesichen Währung Renminbi – Yuan führen. Daran wäre China jedoch auch nicht sonderlich interessiert, da es seine exportierten Güter weltweit verteuern würde.
So würde ein Eingriff in den Dollar wohl zuerst sehr maßvoll erfolgen. Schwerer wiegen würde jedoch der dadurch ausgelöste Vertrauensverlust in die US Währung bei den Staaten der Welt. Um die Stabilität des US Dollar, möglicherwiese auch die Zahlungsfähigkeit der USA, wäre es wohl, selbst bei einem „kleinen“ chinesischen Eingriff geschehen.
Anleger und Sparer die bisher auf den US Dollar als Anlagewährung setzten sei deshalb geraten, auch die chinesische Währung nun verstärkt in den Fokus zu rücken. Ebenso die Währung (Rupie) der langsam aufsteignden neuen kommenden „Weltmacht“ Indien. Es gilt dabei, gerade in diesen schwierigen Zeiten, besonders als Anleger die politischen und wirtschaftlichen Geschehnisse genau zu beobachten.
Huma Invest als eines der innovativsten Finanzunternehmen wird sich darauf einstellen, und seinen Kunden zukünftig sowohl Konten in der chinesischen, wie auch indischen Währung anbieten. Das ist der Weg.
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