Auf Grund einer sehr großer Nachfrage kam es zu Beginn diesen Jahres (2019) bei Human Invest zu Verzögerungen bei der Eröffnung neuer Konten. Dies betraf die Monate Januar und Februar. Vereinzelt können die Verzögerungen sogar bis Mitte März anhalten. Der Grund lag im nun kurz bevorstehenden Austritt Großbritanniens aus der europäischen Union (sog. Brexit), sowie die damit verbundene Flucht der Anleger von den Kanalinseln.
Durch den Brexit werden die britischen Überseegebiete ihres bis dahin speziellen rechtlichen Status beraubt. Bisher sind diese (bis auf Gibraltar), seit dem damaligem Beitritt von Großbritannien in die EU kein Teil Europas. Sie unterlagen jedoch auch nicht mehr den rechtlichen Bestimmungen von Großbritannien (das ja Teil der EU wurde). Der zwischen der EU und Großbritannien geschlossene Austrittsvertrag sieht jedoch vor, das diese nach Austritt (soweit möglich), wieder zurück in das englische Rechtssystem überführt werden.
Dies betrifft vor allem die Kanalinseln mit den Vogteien Jersey und Guernsey, sowie die Isle of Man. Inseln die nur der Königin von England unterstehen, nicht jedoch dem Vereinten Königreich (sog. Kronbesitz). Diese Inseln gelten allgemein als Steuerparadiese.
Mehrwertsteuer, Vermögensteuer, Kapitalertragsteuer und Erbschaftsteuer werden dort nicht erhoben. Und auch die Einkommensteuer ist sehr niedrig. Zudem gibt es dort ein hervorragend funktionierendes Bankgeheimnis. Auf Jersey haben deshalb zahlreiche Konzerne, Banken, Versicherungen und auch andere Unternehmen ihren Sitz. So wurden bereits 2017 knapp 1.000 Firmen im Rechts- und Finanzsektor gezählt. Zudem gibt es dort lokale Banken mit tausenden von Anlagekonten.
Trotz einem offiziellem Bekenntnis des englischen Königshauses zur Abschaffung des Bankgeheimnisses und Beitritt zum OECD Bankdatenaustausch, ist dort in der Praxis (Stand Januar 2019) absolut nichts passiert. Die EU macht aber nun im Rahmen des Brexit Austrittvertrages gewaltig Druck, diese vor ihrer Haustür gelegenen Steuerparadiese auszutrocknen. Man kann deshalb davon ausgehen, das die englische Krone sich zumindest im Finanzrecht beugen, und „ihre Inseln“ dem Rechtssystem Großbritanniens unterstellen wird.
Dies wirft jedoch für die dortigen internationalen Kapitalanleger teilweise große Probleme auf. Hiermit entfällt das Bankgeheimnis und Konteninformationen werden dann im Rahmen der OECD international weitergegeben. Viele zahlten jedoch nach dortigem Recht bisher keine Kapitalertragssteuer und meldeten ihre Zinsgewinne oftmals auch nicht bei den zuständigen Steuerbehörden. Dies stellt jedoch, je nach Staatsbürgerschaft des Anlegers, sowie dessen Wohnsitz (Lebensmittelpunkt), eventuell ein Steuervergehen dar. Die internationale Gesetzeslage ist hierbei so vielschichtig und kompliziert, das viele dortige Kontoinhaber verständlicherweise ein schwieriges Vorgehen scheuen, und einen einfacheren Weg wählen.
Eine diskrete und sehr einfache Lösung ist deshalb eine Kontoeröffnung bei Human Invest und Überführung der dortigen Kapitaleinlagen. Lesen Sie hierzu unseren bereits im Oktober 2018 veröfentlichten Beitrag
EASY STREET – Der einfache Weg bei Geldanlagen
Sogar die Banken der Kanalinseln empfehlen in vielen Fällen nun teilweise selbst die sofortige Konto Kündigung. Wohl auch mit dem Hintergedanken, das sie bei einer Anfrage dann wahrheitsgemäß vermelden können: „Die angefragte Person besitzt bei uns kein Konto“.
Durch die sehr große Nachfrage und dem überproportional hohen Kapitaleingang wurde auch Human Invest zu Anfang des Jahres kurzfristig überrascht. Es war für uns nicht vorhersehbar, das der bevorstehende „Brexit“ uns so stark tangieren könnte, und auch unbekannt, wieviele Anleger aus Deutschland, Österreich und der Schweiz es auf den Kanalinseln gibt. Wir möchten deshalb alle Kunden für die teilweise langen Wartezeiten bei der Kontoeröffnung aufrichtig um Entschuldigung bitten.