Viel wurde von den Handelsgesprächen zwischen den USA und China nicht verlautbart. China und die USA fanden sie „ganz OK“. Und US Pr’sident Trump könnte schon bald deutsche Autobauer ins Visier nehmen.
Für die Öffentlichkeit gab es ein paar dürre Sätze – aber keinen Hinweis auf den tatsächlichen Stand der Verhandlungen. Die Unterhändler von China und der US-Regierung haben ihre Gespräche am Freitag nach 90 Minuten ohne greifbares Ergebnis beendet. Vor den Kameras der wartenden TV-Teams verabschiedete sich Chinas Chefunterhändler Liu He per Handschlag von Robert Lightizer, dem US-Handelsbeauftragten, in dessen Büro die Gespräche stattgefunden hatten. „Es waren konstruktive Diskussionen. Das ist alles, was ich sagen kann“, sagte US-Finanzminister Steven Mnuchin, der an der Gesprächsrunde ebenfalls teilgenommen hatte. „Ganz okay“ sei die Runde gewesen, zitiert die Nachrichtenagentur „Bloomberg“ den Chinesen Liu He.
Damit bleibt weiter unklar, ob – und wie – der Handelskonflikt zwischen den Supermächten USA und China beigelegt werden kann. Der eskalierende Streit der beiden größten Wirtschaftsmächte schürt die Angst vor einem Einbruch der Weltkonjunktur. Die von US-Präsident Donald Trump angedrohten weiteren Zollerhöhungen für Produkte aus China traten Freitag in Kraft. Die Führung in Peking kündigte umgehend Gegenmaßnahmen an, ohne Details zu nennen.
Furcht um die Weltwirtschaft
Trump sieht allerdings keinen Grund für rasches Handeln. „Es gibt absolut keinen Grund zur Eile“, twitterte er und dämpfte damit Hoffnungen auf eine schnelle Lösung des Streits. Der französische Finanzminister Bruno Le Maire warnte angesichts der Zuspitzung in dem seit Monaten schwelenden Konflikt: „Es gibt keine größere Gefahr für das Weltwirtschaftswachstum.“
Vor Beginn der Verhandlungen hatten die USA die Einfuhrgebühr für bestimmte chinesische Produkte von zehn auf 25 Prozent angehoben. Betroffen sind Waren aus 5700 Kategorien im Volumen von 200 Milliarden Dollar. „Zölle werden unserem Land weit mehr Reichtum bringen als selbst ein phänomenales Geschäft nach der traditionellen Art“, betonte Trump. „Wir werden weiter mit China verhandeln in der Hoffnung, dass sie nicht noch einmal versuchen, den Deal erneut anzutasten“, twitterte er.
Später bezeichnete Trump die Gespräche zwischen den USA und China auf Twitter als „offen und konstruktiv“. Die Beziehung zwischen ihm und Chinas Präsidenten Xi bliebe stark. Für etwas Luft in den Verhandlungen dürfte die Tatsache sorgen, dass die bereits von China aus gestartete Seefracht von den neuen Zöllen ausgenommen ist – sofern sie vor dem 1. Juni in den USA ankommt. „Dieser Aufschub könnte ein Zeitfenster öffnen, in dem die USA und China weiterverhandeln können“, hieß es in einer Analyse der Investmentbank Goldman Sachs. Dass die Gespräche überhaupt weiterliefen, sei ein „positives Zeichen“.
Wirtschaftsexperten befürchten durch den Zollstreit einen Rückgang des Welthandels. Auf die Frage nach der gravierendsten Folge der höheren Zölle antworten sie vorwiegend „weniger Handel“, wie eine Umfrage des Ifo-Instituts unter 1130 Volkswirten weltweit ergab. „Tatsächlich haben die wechselseitigen Maßnahmen bereits deutliche Spuren hinterlassen, über internationale Wertschöpfungsketten auch in Drittländern“, sagte Commerzbank-Ökonom Bernd Weidensteiner.
Erst China – dann Deutschlands Autoindustrie?
Ungemach droht auch weiter der deutschen Autoindustrie. Die könnte sich die US-Regierung nämlich nach China als nächstes vorknöpfen. So zumindest lassen sich Äußerungen von US-Wirtschaftsminister Wilbur Ross verstehen. Es sei nämlich so, dass nur eine Hälfte des US-Handelsdefizits auf China entfalle, sagte der Trump-Vertraute bei einem Besuch in Luxemburg. Die andere gehe auf Autoeinfuhren zurück.
Um das Handelsdefizit zu verringern, „müssen wir uns mit China als geografischer Einheit und mit der Autoindustrie als einem Produktsektor befassen“, sagte Ross. Präsident Donald Trump werde am 18. Mai über einen Bericht des Ministeriums entscheiden, in dem die Auto-Einfuhren der USA unter anderem als Gefahr für die nationale Sicherheit bezeichnet worden waren. Unter diesem Vorwand könnte die Regierung einseitig hohe Strafzölle erheben.
Was bedeutet der Handelsstreit für Human Invest Kontoinhaber ?
Für private europäishe Investoren, z. B. den Kunden von Human Invest, gibt es jedoch keine Nachteile. Im Gegenteil, China bindet sich noch enger an Europa und Russland. Während mit Russland vor allem die millitärische Partnerschaft gesucht wird, arbeiten viele europäische Banken aus Gründen der Unabhängigkeit sogar noch stärker mit China zusammen.
Dies wird auch durch das wirtschaftliche Großprojekt „Neue Seidenstrasse“ gefördert, dem sich schon viele Länder angeschlossen haben. Auch sie benötigen für ihre dafür geplanten Infrastruktur Maßnahmen sichere Finanzierungen. China ist zudem der größte Gläubiger der USA, sowie vieler weiterer Staaten, und besitzt eine absolut starke wirtschaftliche Stabilität. So zählen China und die benachbarten ASEAN Staaten, was der europäischen Öffentlichkeit gerne verschwiegen wird, zu den sichersten Anlageplätzen der Welt.
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