Der langsame Untergang der Schweizer Banken

Dieser Human Invesstor Beitrag analysiert den Niedergang der einstmals stolzen Schweizer Bank „Credit Suisse“. Die Bank gehörte bis vor Kurzem noch zu den wichtigsten Geldhäusern in Europa. Nun ist die Zeit reif sachlich darüber zu berichten. Wie konnte es zu der Krise kommen? Ist sie ein Einzelfall oder „systemisch“? Steht der Untergng weiterer Schweizer Banken bevor? Doch viel wichtiger, was sollte ein jeder Sparer und Anleger beim Thema echter Bankensicherheit daraus lernen?

Missmanagement und Reputationsverlust

Die altehrwürdige Bank Credit Suisse, Jahrgang 1856, hat sich mit jahrelangem Missmanagement und Risikogeschäften selbst ins Abseits manövriert. Am schlimmsten wog aber, und darüber wurde bisher viel zu wenig berichtet, der Vertrauensverlust ihrer Kunden. So gibt es das berühmte Schweizer Bankgeheimnis schon lange nicht mehr, und Verschwiegenheit (besonders gegenüber staatlichen Institutionen), ist auch in der Schweiz inzwischen ein Fremdwort.

Reputationsverlust auch durch die bekannt gewordenen Geschäfte mit der bulgarischen Mafia, die 2004 bis 2007 laut Staatsanwaltschaft ungestört ihre Geldwäsche über die Credit Suisse Konten abwickelte. Da waren 2013 die windigen Geschäfte der britischen Credit Suisse Tochter in Mosambik, wo bei Krediten an Staatsfirmen urplötzlich Millionen verschwanden. Und die Bank war jüngst bei den Risikogeschäften des Hedgefonds Archegos und der Greensill-Fonds dabei und verlor bei deren Zusammenbruch ebenfalls viele Millionen.

Schwierigkeiten bei US Banken machten die Credit Suisse Krise deutlich

Die Reputation der Bank war also schon ziemlich ramponiert, da kam der unerwartete plötzliche Zusammenbruch der Silicon Valley Bank in den USA. Dieser zog Kreise, und es zeigt sich dass auch dort bis heute noch zahlreiche Banken aufs Höchste gefährdet sind. Und mit diesen Ereignissen kam die Angst vor einer möglichen weltweiten Bankenkrise. Einer Zeit wo auch den Bankern der Credit Suisse wieder genauer auf die Finger geschaut wurde. Schlimmes wurde entdeckt, und all dies hat die Bank dann schliesslich in einen permanenten Abwärtsstrudel gerissen.

Zum Verhängnis wurde dem Geldhaus aber auch die Gier seiner Fürungsriege. So hatte die Bank seit 2013 bis heute zusammengerechnet rund 3,2 Milliarden Franken Verlust gemacht, die Top-Manager sich aber im selben Zeitraum 32 Milliarden Franken (das Zehnfache des Verlusts!) an Boni in die eigenen Taschen steckten. Laut einem Insider hätte dass auf jeden Fall „auffallen“ müssen, jedoch hätten eben Schweizer Nationalbank,Finanzaufsicht und Regierung vollkommen versagt.

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Keine Rettung durch den Staat (Verstaatlichung)

So war die Sache dermaßen außer Kontrolle geraten, dass die einzige Möglichkeit darin bestand, die Credit Suisse mit der anderen verbliebenen (noch größeren) Schweizer Großbank UBS zu vereinen. Es war den prüfenden Experten nämlich sehr schnell klar geworden, dass eine finanzielle Konsolidierung (also Rettung aus eigenen Mitteln) absolut unmöglich war. Auch von der Schweizer Regierung würde diese Option der „Zwangsfusion“ letztendlich unterstützt.

So war es die einzige realistische Möglichkeit eine Pleite abzuwenden, die dem Schweizer Bankwesen, ja dem gesamten Land, einen unendlichen Schaden zugefügt hätte. Vor allem aber auch deshalb, da eine Rettung durch den Schweizer Staat auf Grund der im Raum stehenden Summen völlig unmöglich war Auch in der Schweiz existierte nämlich der ständig verlautbarte sog. staatliche Konten Einlageschutz nicht wirklich, und Tausende von Anleger und Sparer hätten all ihr Geld verloren. Dazu unten mehr.

Das Ergebnis war, die UBS kaufte die gesamte Credit Suisse zum staatlich verordneten „Schnäppchenpreis“ von lediglich drei Milliarden Franken und damit einem Bruchteil des Eigenkapitals. Der entsprechende Buchgewinn („Badwill“) aus der Transaktion sorgte dafür, dass der Konzern im zweiten Quartal einen „fiktiven“ Rekordgewinn von 29 Milliarden Dollar einfuhr. Rechnet man jedoch noch die unentdeckten Verbindlichkeiten der Credit Suisse dagegen, so wird von diesem allerdings kaum etwas übrigbleiben.

Die Cedit Suisse war real betrachtet bedeutend kleiner als ihr bisheriger Rivale UBS und wies international eine Bilanzsumme von 575 Milliarden Dollar aus. Die nun entstandene Grossbank (neue UBS) wird nach der kompletten Fusionierung nun über eine Bilanzsumme von umgerechnet 1,5 Billionene Dollar verfügen, die sich jedoch durch weitere Ausgleichszahlungen noch auf ca. 1.350 Millarden Dollar reduzieren wird.

„Dies ist der Beginn eines neuen, historischen Kapitels“, hießt es in einem am 12.06.2023 in der „Neuen Züricher Zeitung“ veröffentlichten Schreiben der UBS, in dem sie die formelle Fusion bestätigte. Ziel sei es, ein stärkeres gemeinsames Unternehmen zu schaffen. UBS-Chef Sergio Ermotti warnte jedoch vor „holprigen“ Monaten, die der neuen Riesenbank bevorstünden.

Die UBS wird damit zur gefährlichsten Bank der Welt

Dies deshalb, da ihre Bilanzsumme nun um das ca. zweieinhalbfache höher ist als das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der gesamten Schweiz. Dies bedeutet konkret, alles sonstige in der Schweiz erwirtschaftete Geld von Bürgern und Unternehmen ist zweieinhalb mal niedriger als die Gelder mit denen diese Bank nun ihre Geschäfte abwickelt. Kommt die UBS also erneut in die Krise, kann weder der Schweizer Staat, noch eine andere Institution sie jemals retten.

Zum Vergleich, die größte US Bank JPMorgan Chase macht nur rund 16 Prozent des amerikanischen BIP aus. Die Deutsche Bank kommt mit einer der UBS ähnlichen Bilanzsumme bereits auf 35 Prozent des deutschen BIP. Auch diese wäre in der heutigen Zeit nicht mehr durch den Staat rettbar und würde wohl bei ihrem Untergang das gesamte deutsche Bankensystem mit ins Verderben reissen.

Zu diesem Szenario wäre es fast schon einmal gekommen, als in der Bankenkrise vor einigen Jahren die Deutsche Bank kurz vor der Pleite stand. Nur durch eine riesige staatliche Zuwendung (Neuverschuldung) und einen Appell der damaligen Kanzlerin an die Bürger (ihr Geld sei bei den Banken sicher) gelang die Rettung.

Bankensicherungen taugen nichts

Das die ganzen sog. Banksensicherungen im Ernstfall nichts taugen, und alle zusammen damals die Deutsche Bank, wie auch nun aktuell die Credit Suisse, nicht hätten retten können, zeigte sich nun wieder einmal deutlich.

So ist auch die angebliche Absicherung von 100.000€ pro Kunde im Prinzip nichts weiter als eine inzwischen erwiesene politische Lüge. Jedoch wird sie noch immer sehr gerne in Europa, und besonders auch in Deutschland, als Verkaufsargument für Bank-Dienstleistungen verwendet. Zum Glück blieb den Kunden der Credit Suisse, durch die nun rettende Fusion, die schmerzliche Erfahrung erspart, dass auch sie diesbezüglich belogen wurden.

Über diesen Sachverhalt gibt es bereits einen Human Investor Artikel aus dem Jahr 2019, der inzwischen nichts an seiner Aktualiät verloren hat. Hierin auch ein kurzes Video wie die damalige Kanzlerin und ihr Wirtschaftsminister verdattert versuchen die Bevölkerung zu beschwichtigen, und dies andere Politiker mit klaren Fakten dann widerlegen. Hier geht es ➥zum Artikel.

Die eigentlichen Probleme der Schweizer Banken liegen jedoch sehr viel tiefer

In früheren Zeiten waren Schweizer Banken stets ein Hort absoluter Sicherheit und Verschwiegenheit, zumindest was die finanziellen Belange ihrer Kunden betraf. Besonders die Schweizer Nummernkonten waren weltweit berühmt. Dies bedeutete echte finanzielle Freiheit vor der Gängelung eines jeden Staates, der Bevormundung durch dessen Institutionen, absoluten Pfändungsschutz, wie auch die Sicherheit vor jeglicher Ausspähung.

Am 6. Mai 2014 ist jedoch die Schweiz auf Druck der USA der Erklärung über den künftigen automatischen Informationsaustausch in Steuerangelegenheiten beigetreten, womit das strikte Bankgeheimnis, für das die Schweiz zuvor eine grosse Anerkennung genoss, grösstenteils aufgehoben wurde. Siehe unseren Beitrag im Human Invest Hauptsystem zum ➥OECD Bank Informationsaustausch.

Dies bedeutet nun konkret, die Daten aller Bankkunden werden nun im Rahmen des Austauschs mit ausländischen (Steuer) Behörden geteilt. Dies wurde nun mit dem sog. AIA (Automatischer Informations Austausch) noch weiter ausgebaut. So werden Daten nicht nur auf Anfrage „herausgegeben“, sondern nun sogar absolut vollautomatisch auf elektronischem Wege grundsätzlich im Vorfeld an fremde Institutionen übermittelt. Dies betrifft auch alle Kontoauszüge. Somit wurden auch die Schweizer Bankkunden zu absolut gläsernen Bürgern.

Das unethische Verhalten Schweizer Banken

Am 28. Februar 2022 beschloss der Schweizerische Bundesrat trotz größter Bedenken betreffend der schweizerischen Neutralität, die Sanktionspakete der EU gegen Russalnd zu übernehmen. Dies bertraf rückwirkend die Sanktionen von 2014 (Annektion der Krim), sowie die neuen Sanktionspakete vom 23. und 25. Februar 2022.

Die Schweizer Banken froren daraufhin alle Konten ihrer russischen Kunden ein, teilweise wurden auch gleich Gelder beschlagnahmt. Dies auch bei Firmen, Geschäftsleuten, Bürgern und Konsumenten die mit der Schweiz bisher absolut fairen und stets vertrauensvollen Handel betrieben hatten. Jedoch auch bei Menschen die den Schweizer Finanzunternehmen ihr privates Kapital anvertrauten, in der Hoffnung es würde dort sicher verwaltet und vor dem Zugriff Dritter geschützt werden. Dies war, wie sich nun herausstellte, ein furchtbarer Irrglaube.

Das dies in der Finanzwelt einen regelrechten Aufschrei verursachte, ist mehr als verständlich. Viele wohlhabende Menschen aus unzähligen Staaten der Erde wussten nun, daß die Schweiz für sie kein sicherer Hafen mehr sein würde. Es wurden Milliardenbeträge von den Schweizer Banken abgezogen, und selbst deren beschwichtigende Maßnahmen (Sonderzinsen für Millionäre) konnte das frühere Kundenvertrauen nie wieder herstellen. Im Human Investor Blog wurde deshalb in einem Beitrag vom Juli 2022 die Frage aufgeworfen: „Sind Geldanlagen in der Schweiz noch sicher?“ ➥Zum Beitrag.

Wir sagten damals klar NEIN, und hatten mit unserer Analyse recht behalten. Denn noch weitere Schändlichkeiten des Schweizer Staates und seiner Banken zeigen inzwischen überdeutlich, wie es um die Neutralität dort steht (Beschlagnahmungen von Immobilien und Fahrzeugen).

Dies ist auch der Grund, warum die großen internationalen Vermögensverwaltungen der Welt (Thema: BlackRock), seitdem so starken Zulauf erhalten. Und es wurden inzwischen auch sehr große Beträge an unsere Muttergesellschaft ➥Human Invest zur geschützten Geldanlage transferiert. Hierbei gewährleistet Human Invest sichere renditestarke Festgeldkonten mit wirklich echtem Persönlichkeitsschutz.

Lesen sie die weiteren Sachverhalte zu diesem Thema im Beitrag: „Ein sicheres, renditestarkes Auslandskonto für alle“. ➥Hier klicken.

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