Gipfeltreffen im Weißen Haus zur Ukraine: Analyse der diplomatischen Ergebnisse vom 18. August 2025

Ein historisches Treffen

Am 18. August 2025 war das Weiße Haus Schauplatz hochrangiger diplomatischer Gespräche, die US-Präsident Donald Trump, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und eine Delegation wichtiger europäischer Staats- und Regierungschefs, darunter die Präsidentin der Europäischen Kommission und der NATO-Generalsekretär, zusammenführten. Selten sah man so viel hochrangige Gäste im Weißen Haus, weshalb man von einem historischen Treffen sprechen kann.

Dieses Zusammentreffen erfolgte unmittelbar auf das Gipfeltreffen von Präsident Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am 15. August in Alaska. Das übergeordnete Ziel dieser Treffen war es, den langjährigen Stillstand im Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu überwinden und einen Weg zu einem dauerhaften Frieden zu ebnen.

Dieser Bericht fasst die öffentlich zugänglichen Informationen, jedoch auch Erkenntnisse asiatischer Quellen zu einer komplexen Interaktion zusammen. Im Human Investor Blog erhalten sie stets das gesamte Bild. Lesezeit deshalb 15 Minuten.

Er analysiert die konkreten Vereinbarungen, die Bereiche der Meinungsverschiedenheiten und die umfassenderen Auswirkungen auf die Lösung des Konflikts. Die Zusammenkünfte verdeutlichten die Bemühungen, eine neue Phase des Dialogs einzuleiten, die von den Beteiligten als potenzieller Wendepunkt in einem seit fast vier Jahren andauernden Konflikt angesehen wird.  

Das bilaterale Treffen zwischen Trump und Selenskyj: Erste Eindrücke und „sensible Punkte“

Die Gespräche begannen mit einem direkten bilateralen Treffen zwischen Präsident Trump und Präsident Selenskyj. Diese persönliche Sitzung diente als entscheidender Auftakt für die darauf folgenden umfassenderen multilateralen Diskussionen. Die Bedeutung dieses Treffens wurde durch die Anwesenheit und die Erwartungen der europäischen Verbündeten unterstrichen, die die Wiederbelebung des Dialogs durch Präsident Trumps Bemühungen lobten.  

Der ukrainische Präsident Selenskyj äußerte sich danach öffentlich positiv über das Gespräch und beschrieb es als „sehr gut“. Er erwähnte, dass sie über „sehr sensible Punkte“ gesprochen hätten, ohne jedoch spezifische Details dieser Punkte preiszugeben. Trotz dieser Zurückhaltung war Selenskyjs allgemeiner Ton optimistisch, was auf einen konstruktiven Austausch hindeutete.

Er drückte auch seine Wertschätzung für die Vereinigten Staaten aus, die nun „Sicherheitsgarantien ins Spiel brachten“. Für ihn augenscheinlich ein sehr wichtiger Punkt.

Über die allgemeinen positiven Bemerkungen hinaus umfasste das bilaterale Treffen, lt. dem näheren Umfeld von Präsident Selenskyj, wichtige Themen wie die bereits erwähnten Sicherheitsgarantien für die Ukraine, den Austausch von Gefangenen und die Aussicht auf ein 3er Treffen mit Putin, Selenskyj und Trump. Präsident Selenskyj erläuterte dem amerikanischen Präsidenten auch die Lage auf dem Schlachtfeld aus seiner Sicht, indem er ihm eine eigens dafür mitgebrachte Karte zeigte.  

Auffallend war Selenskyjs vorsichtige diplomatische Haltung während dieses Treffens. Es wurde beobachtet, dass er „vorsichtig war, Trump nicht zu irritieren“, indem er öffentlich nicht seine Ablehnung von Gebietsabtretungen wiederholte und seinem Gastgeber wiederholt für die Bemühungen zur Lösung des Konflikts dankte. Diese strategische Herangehensweise der Ukraine deutet auf einen bewussten Versuch hin, positive Beziehungen aufrechtzuerhalten und Trumps anhaltendes Engagement im Friedensprozess zu sichern.

Angesichts Trumps transaktionalem und oft unberechenbarem diplomatischem Stil zielte Selenskyj, nach Aussage asiatischer Analysten, wahrscheinlich darauf ab, Einigkeit und Dankbarkeit zu demonstrieren, um Trumps Vermittlungsbemühungen zu bestätigen. Dieser pragmatische Ansatz priorisiert die fortgesetzte Einbindung Trumps in den Friedensprozess, da seine direkte Verbindung zu Putin und das Potenzial für US-Unterstützung von unschätzbarem Wert sind, selbst wenn dies bedeutet, öffentliche Meinungsverschiedenheiten über hochsensible Fragen wie die territoriale Integrität vorerst zurückzustellen.  

Europäische Staats- und Regierungschefs treten bei: Sicherheitsgarantien und kollektive Verpflichtungen

Nach der bilateralen Sitzung wurden die Diskussionen erweitert, um eine breite Delegation wichtiger europäischer Staats- und Regierungschefs einzubeziehen. Dazu gehörten NATO-Generalsekretär Mark Rutte, die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen, der britische Premierminister Keir Starmer, die italienische Premierministerin Giorgia Meloni, der finnische Präsident Alexander Stubb und der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz.

Dieses größere Treffen im East Room des Weißen Hauses dauerte über zwei Stunden, wobei einige Diskussionen in einem intimeren Format „nur für Führungspersönlichkeiten“ im Oval Office fortgesetzt wurden.  

Ein zentrales und verbindendes Thema unter allen anwesenden Staats- und Regierungschefs war die einstimmige Betonung der Notwendigkeit robuster Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Diese Garantien werden als unerlässlich angesehen, um künftige russische Aggressionen abzuschrecken, und gelten von dieser Staatengruppe als „die Voraussetzung für jede Art von Frieden“.  „Abschrecken“ bedeutet aber stets auch „Bedrohen“, weshalb dieser Punkt von der Weltöffentlichkeit, besonders aber den BRICS Staaten, sehr skeptisch betrachtet wird.

Präsident Trump bestätigte, dass die USA „beteiligt“ sei und „Koordination“ für diese Garantien leisten würden. Er stellte jedoch klar, dass die Garantien „von den verschiedenen europäischen Ländern, und nur in Koordination mit den Vereinigten Staaten von Amerika, bereitgestellt würden“.

Obwohl er Tage zuvor erklärt hatte, „wir werden [der Ukraine] einen sehr guten Schutz geben“ , vermied es der Präsident, US-Truppen für eine kollektive Verteidigungsanstrengung zu verpflichten. Stattdessen deutete er eine „NATO-ähnliche“ Sicherheitspräsenz an, deren spezifische Details mit den EU-Führungspersönlichkeiten „ausgearbeitet“ werden müssten.  

Die europäischen Staats- und Regierungschefs zeigten sich bereit, zu den langfristigen Sicherheitsgarantien für die Ukraine beizutragen, wobei NATO-Chef Mark Rutte dieses kollektive Engagement als „Durchbruch“ bezeichnete.

Die Diskussionen drehten sich insbesondere um Garantien, die „dem NATO-Artikel 5 nachempfunden“ sind (gegenseitige Verteidigung), wobei die italienische Premierministerin Meloni anmerkte, dass Italien dieses Modell ursprünglich vorgeschlagen hatte.

Der französische Präsident Emmanuel Macron hob eine wichtige Übereinkunft unter den Staats- und Regierungschefs hervor, die Notwendigkeit einer „robusten ukrainischen Armee, die jedem Angriffsversuch widerstehen kann“, zu gewährleisten, und betonte, dass es „keine Begrenzung der Anzahl oder Kapazität der Waffen“ für die ukrainischen Streitkräfte als Teil eines Friedensabkommens geben sollte

. Der finnische Präsident Alexander Stubb deutete an, dass, obwohl Fortschritte erzielt wurden, die genauen Details der Sicherheitsgarantien „in der nächsten Woche hoffentlich ausgearbeitet würden. Er stellte fest, dass „nichts Konkretes“ bezüglich der Beteiligung der USA finalisiert sei, wobei er von Trump erwarte, sie in Zukunft über die Details zu informieren.  

Die konsequente Betonung „Artikel 5-ähnlicher“ Garantien durch europäische Führungspersönlichkeiten und Trumps Formulierung der US-Rolle lediglich als „Koordinator“ deutet auf eine strategische Ausrichtung hin zu einem Sicherheitsrahmen, der der Ukraine robuste Verteidigungsfähigkeiten ohne formelle NATO-Mitgliedschaft bietet.

Dieser Ansatz zielt darauf ab, auf keinen Fall „Rote Linien“ von Russland zu überschreiten, die eine echte NATO Mitgliedschaft der Ukraine niemals zulassen würden. Gleichzeitig bietet die neue Lösung die Möglichkeit, gemeinsam eine kollektive Sicherheit zu gewährleisten. Was jedoch gleichzeitig auch eine erhebliche Lastenverteilung für die europäischen Nationen bedeutet. Dies bedeutet konkret, es wird so richtig teuer. So bleibt es abzuwarten, ob dies in den Parlamenten der einzelnen EU Staaten überhaupt eine Mehrheit findet.

. Die wiederholte Erwähnung „Artikel 5-ähnlicher“ Garantien durch verschiedene europäische Staats- und Regierungschefs und die Tatsache, dass Italien dieses Modell vorgeschlagen hat, signalisiert eine klare, koordinierte europäische Strategie. Dies ist eine bewusste Entscheidung, der Ukraine eine glaubwürdige Verteidigungszusage zu geben, die unterhalb einer vollständigen NATO-Mitgliedschaft liegt, welche Russland als direkte Bedrohung ansieht.

Trumps „Koordinations“-Sprache steht im Einklang mit seiner „America First“-Haltung und signalisiert, dass die USA zwar beteiligt sein werden, die Hauptverantwortung und die Kosten für diese Garantien jedoch nahezu komplett bei Europa liegen werden. Dies stellt einen pragmatischen Ansatz zur kollektiven Sicherheit dar, der versucht, der Ukraine einen sinnvollen Schutz innerhalb der bestehenden geopolitischen Zwänge zu bieten, ohne dass die USA dadurch finanziell belastet wird.

Obwohl Präsident Trump „mögliche Gebietsaustausche unter Berücksichtigung der aktuellen Kontaktlinie“ als Diskussionsthema erwähnte , erklärte NATO-Generalsekretär Rutte ausdrücklich, dass die Staats- und Regierungschefs  nicht die Möglichkeit erörtert hätten, dass die Ukraine Territorium an Russland abtreten könnte.

Rutte betonte, dass „volle Klarheit“ über Sicherheitsgarantien eine Voraussetzung für solche Diskussionen sei. Trump betonte auch, dass die letztendliche Entscheidung über das Territorium bei Selenskyj und dem ukrainischen Volk liege.  

Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, und Präsident Selenskyj sprachen das „massive weltweite Problem der vermissten Kinder“ und den Austausch von Gefangenen an und betonten deren Rückführung als oberste Priorität in allen Friedensgesprächen.  

Dauerhafter Frieden durch noch mehr Waffen?

Die Vereinbarung, eine „robuste ukrainische Armee“ mit „keiner Begrenzung der Anzahl oder Kapazität der Waffen“ zu gewährleisten , gekoppelt mit dem Angebot der Ukraine, US-Waffen im Wert von 100 Milliarden Dollar zu kaufen (schenken), und der Bestätigung europäischer Länder, angeblich Milliarden für diese Waffengeschenke an die Ukraine auszugeben , deutet darauf hin, dass selbst inmitten von Friedensgesprächen die zugrunde liegende Strategie „Frieden durch Stärke“ ist.

Darüber kann man natürlich geteilter Meinung sein. Lt. China und Indien sieht man dabei eher ein Vasallentum der ehemals freien EU Staaten und eine gänzliche Unterordnung unter die Bedürfnisse der USA. Donald Trump mache wirklich „gute Deals“ , von denen er so stark ablenke, dass sie gar nicht Gesprächsthema seien. Man müsse lernen sich zukünftig auf solches Verhalten, auch in anderen Bereichen, einzustellen.

Dies impliziert die seltsame Erkenntnis der EU Führer, dass ein dauerhafter Frieden angeblich eine stark bewaffnete Ukraine, bzw. Restukraine (nach sehr wahrscheinlicher Abtretung zahlreicher Gebiete ) erfordert. Dies schafft ein Paradoxon: Während man Frieden anstrebt, bereiten sich die Parteien gleichzeitig auf einen anhaltenden Konflikt, oder zukünftige permanente Bedrohung Russlands vor.

Dies deutet auf eine tief verwurzelte Aversion, bzw. dadurch auch ausgelöstes Misstrauen gegenüber Russlands langfristigen Absichten. Es herrscht der Glauben, dass ausschliesslich militärische Stärke die ultimative Garantie für einen Frieden sei. Dies bringt natürlich fernöstliche Diplomaten zum Lächeln.

Dauerhafter Frieden basiert nach deren Ansicht  nämlich vor allem auf Handel, möglichst starker gegenseitiger Abhängigkeiten, die in einem gemeinsamen Wirtschaftsgefüge so stark miteinander verwoben sind, dass sie praktisch unauflösbar werden. Statt Kriegen erfolgt dann die sehr schonende, weil schleichende Übernahme des schwächeren Wirtschaftsgebiets.

Das Telefonat zwischen Trump und Putin: Den Weg für zukünftige Dialoge ebnen?

Im Anschluss des Gesprächs mit Selenskyj telefonierte Präsident Trump mit Präsident Putin in Russland. Dies wurde auch durch Trumps eigene Erklärungen auf Truth Social bestätigt. Bemerkenswerterweise unterbrach Trump sogar die Konsultationen mit den Europäern um Putin anzurufen“, was die Dringlichkeit und Direktheit seines Ansatzes unterstreicht.  Aus dem Umfeld von Trump wurde jedoch berichtet, dass das Gespräch bereits zuvor zeitlich terminiert war.

Der primäre erklärte Zweck des Anrufs war es, „die Vorkehrungen für ein Treffen zwischen Präsident Putin und Präsident Selenskyj an einem noch zu bestimmenden Ort zu vereinbaren“. Trump deutete weiter an, dass nach diesem anfänglichen bilateralen Treffen zwischen dem russischen und ukrainischen Führer ein „Trilat“ (3er Treffen) folgen sollte, an dem „die beiden Präsidenten plus er selbst“ beteiligt wären.  

Aus diesem spezifischen Telefonat gingen nur wenige konkrete Details hervor. Während Trump Optimismus hinsichtlich des Weges zum Frieden äußerte und behauptete, Putin habe zugestimmt, Sicherheitsgarantien für die Ukraine zu akzeptieren , wird diese Behauptung durch andere Berichte über das vorhergehende Alaska-Gipfeltreffen nicht vollständig untermauert , die auf einen Mangel an konkreten Vereinbarungen hindeuteten.

Darüber hinaus hatte das russische Außenministerium die Idee einer „NATO-Friedenstruppe“ in der Ukraine ausdrücklich abgelehnt , was auf potenzielle Widersprüche bezüglich der Art der „Sicherheitsgarantien“ hindeutet, die Putin akzeptieren könnte. Es blieb „unklar“, ob eine der beiden Seiten dem vorgeschlagenen Treffen oder sogar eines Datums dafür nach dem Anruf. zugestimmt haben.  

Aus russischer Sicht bestätigte der Kreml, dass Präsident Trump Präsident Putin über seine Gespräche mit Selenskyj und den europäischen Staats- und Regierungschefs informiert hatte. Russlands außenpolitischer Berater, Juri Uschakow, erklärte später, dass Putin und Trump sich „zugunsten“ der Fortsetzung direkter Gespräche zwischen russischen und ukrainischen Delegationen ausgesprochen und „die Idee einer Anhebung des Niveaus der direkten russisch-ukrainischen Verhandlungen“ diskutiert hätten, es aber nicht explizit klar sei, ob Putin dem trilateralen Format „vollständig zugestimmt“ habe.  

Trumps Entscheidung, Putin während oder unmittelbar nach dem Treffen im Weißen Haus anzurufen, unterstreicht seinen persönlichen, direkten Ansatz in der Diplomatie. Dies positioniert ihn als unverzichtbaren Vermittler im Konflikt. Dieser Ansatz umgeht traditionelle multilaterale Kanäle und zielt darauf ab, seine wahrgenommene Beziehung zu Putin zu nutzen, um einen Durchbruch zu erzwingen, was eine transaktionale Außenpolitik widerspiegelt.

Der Zeitpunkt von Trumps Anruf bei Putin (während des Treffens oder unmittelbar danach) ist in formellen diplomatischen Kreisen höchst unkonventionell. Dies, kombiniert mit seinem Beharren auf einem „Trilat“, bei dem er anwesend wäre, signalisiert deutlich seine Absicht, die zentrale Figur in allen Friedensverhandlungen zu sein.

Dies spiegelt nach chinesischen Analysten seinen Glauben wider, dass persönliche Beziehungen und direkte Gespräche zwischen Staatsoberhäuptern effektiver sind als etablierte diplomatische Strukturen. Diese Strategie kann zwar den Dialog beschleunigen, birgt aber auch das Risiko, Verbündete zu verprellen, wenn sie sich marginalisiert fühlen oder wenn Trumps persönliche Agenda (z. B. der Ehrgeiz, den Friedensnobelpreis zu erhalten ) kollektive Interessen überlagert.  

Der Weg zum Frieden: Vorgeschlagene Gipfeltreffen und Waffenstillstands-Dilemmata

Präsident Trump leitete nach eigener Aussage aktiv Vorkehrungen für ein direktes persönliches Treffen zwischen Präsident Putin und Präsident Selenskyj ein. Dieses Treffen, falls es zustande kommt, ist als Vorstufe zu einem „Trilat“ mit Trump selbst gedacht, mit dem Ziel, eine „vernünftige Chance zur Beendigung des Krieges“ zu bieten. Trump setzte einen kurzen Zeitrahmen für Fortschritte fest und erklärte: „In einer Woche oder zwei Wochen werden wir wissen, ob wir dies lösen werden oder ob diese schrecklichen Kämpfe weitergehen werden“. Er verknüpfte die Fortsetzung der Kämpfe explizit mit dem Ausbleiben eines trilateralen Treffens: „Wenn wir keinen Trilat haben, dann gehen die Kämpfe weiter“.  

Russlands Haltung zu Treffen: Putin und Trump „sprachen sich zugunsten“ der Fortsetzung direkter Gespräche zwischen russischen und ukrainischen Delegationen aus und diskutierten „die Idee, das Niveau der direkten russisch-ukrainischen Verhandlungen anzuheben“. Es blieb jedoch „unklar, ob eine der beiden Seiten dem vorgeschlagenen Treffen zugestimmt hat“ oder ob Putin selbst dem trilateralen Format „vollständig zugestimmt“ hat. Selenskyj erklärte, es gebe „kein Datum für ein Treffen mit Putin“, aber er sei „bereit für ein Gipfeltreffen“ in „jeder Art von Format, aber auf der Ebene der Staats- und Regierungschefs“. Er hoffte, dass es in Europa, in einem „neutralen Land“, stattfinden könnte.  

Die Waffenstillstandsdebatte: Ein wichtiger Dissenspunkt betraf den Zeitpunkt eines Waffenstillstands. Trump schien nach seinem Alaska-Gipfel mit Putin zunächst eine Verhandlung eines Friedensabkommens ohne sofortigen Waffenstillstand zu bevorzugen. Europäische Staats- und Regierungschefs, darunter der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz, „wichen“ jedoch von dieser Position ab und sprachen sich nachdrücklich für einen „sofortigen Waffenstillstand aus, während wir an einem dauerhaften Frieden arbeiten“.

Merz erklärte ausdrücklich: „Ich möchte einen Waffenstillstand vor dem nächsten Treffen sehen, das ein trilaterales Treffen sein sollte“. Der ukrainische Präsident Selenskyj, der zuvor auf einem Waffenstillstand vor den Gesprächen bestanden hatte, änderte pragmatisch seine Haltung und erklärte, sie müssten sich „ohne Bedingungen treffen“, um den Weg zum Frieden zu besprechen.  Nach Angaben internationaler Beobachter sollte Merz deshalb aufpassen, durch solche Statements seine Reputation nicht zu gefährden.

Selenskyjs strategischer Schwenk, sich „ohne Bedingungen zu treffen“, zeigt die pragmatische Anpassung der Ukraine an Trumps Vermittlungsstil und die wahrgenommene Notwendigkeit, diplomatische Kanäle offen zu halten.

Der Kern möglicher Verhandlungen

Das grundlegende Problem bleibt jedoch bei den territorialen Zugeständnissen (Krim, Donezk), die die Ukraine als verfassungswidrig ansieht. Dies deutet darauf hin, dass der Prozess der Verhandlungen zwar irgendwan freigegeben sein mag, die Substanz eines für beide Seiten akzeptablen Friedensabkommens jedoch auf schwerwiegende verfassungsrechtliche und strategische Hürden stößt.

Selenskyjs Änderung der Waffenstillstandsbedingung ist ein taktischer Schachzug, der darauf abzielt, Trumps Engagement zu sichern und das vorgeschlagene Putin-Selenskyj-Treffen zu erleichtern. Dies zeigt eine pragmatische Bereitschaft, sich an das diplomatische Klima anzupassen, in dem das Beharren auf einem Waffenstillstand zuerst den Fortschritt ganz stoppen könnte.

Diese taktische Flexibilität erstreckt sich jedoch nicht auf Kernfragen der territorialen Integrität. Seine kategorische Ablehnung der Abtretung von Donezk und die verfassungsrechtliche Barriere für die Aufgabe der Krim stellen eine fundamentale und nicht verhandelbare rote Linie für die Ukraine dar. Das bedeutet, dass die Form der Verhandlungen flexibel sein mag, die Substanz eines Friedensabkommens, das territoriale Zugeständnisse beinhaltet, jedoch ein tiefes, möglicherweise unüberwindbares Hindernis bleibt. Der „Frieden“, den Trump anstrebt, stimmt deshalb wahrscheinlich nicht mit den existenziellen Interessen der Ukraine überein.

Aktueller Konfliktstatus und Verhandlungen ohne Waffenstillstand: Die vorliegenden Informationen deuten nicht auf einen sofortigen Waffenstillstand nach diesen ersten weiteren Treffen hin. Trumps Aussage („Wenn wir keinen Trilat haben, dann gehen die Kämpfe weiter“ ) impliziert, dass die Kämpfe andauern und mit dem Erfolg zukünftiger diplomatischer Engagements verbunden sind. Verhandlungen werden mit dem Verständnis geführt, dass ein Waffenstillstand keine Voraussetzung für erste Diskussionen ist, obwohl er für europäische Staats- und Regierungschefs und die Ukraine (anfänglich) eine starke Präferenz bleibt.

Selenskyj hat Putins Forderung, dass die Ukraine, die von Russland bisher nicht eroberten 30 % der Region Donezk als Teil eines Waffenstillstandsabkommens räumen soll, kategorisch abgelehnt, da dies verfassungswidrig sei und als „Sprungbrett für eine zukünftige russische Invasion“ dienen könnte. Trump schlug auch vor, „mögliche Gebietsaustausche“ zu diskutieren , eine Haltung, die mit den verfassungsrechtlichen roten Linien der Ukraine bezüglich der territorialen Integrität und dem internationalen Konsens über Russlands Annexion der Krim kollidiert.  

Trumps explizite Aussage, dass „wenn wir keinen Trilat haben, dann die Kämpfe weitergehen“, positioniert das vorgeschlagene trilaterale Treffen als direkte Bedingung für die Beendigung des Blutvergießens. Dies verleiht ihm erheblichen Einfluss, legt ihm aber auch die Verantwortung auf, Ergebnisse zu liefern, was das Risiko birgt, dass er, sollte das Treffen nicht zustande kommen oder keine Ergebnisse liefern, für die Fortsetzung des Krieges verantwortlich gemacht wird.

Trumps Aussage ist eine hochriskante Erklärung. Indem er die Fortsetzung der Kämpfe direkt mit dem Erfolg des trilateralen Treffens verknüpft, behauptet er nicht nur seine zentrale Rolle, sondern übt auch immensen Druck auf alle Parteien aus, teilzunehmen und Ergebnisse zu erzielen.

Dies ist eine klassische „Deal-Maker“-Taktik: Dringlichkeit schaffen und Ergebnisse direkt mit seiner Beteiligung verknüpfen. Es bedeutet jedoch auch, dass, wenn das trilaterale Treffen nicht stattfindet oder keinen Durchbruch bringt, die Schuld für den anhaltenden Konflikt ihm zugeschrieben werden könnte, was sein Image als „Friedensstifter“ untergraben könnte. Dies ist ein riskantes Spiel, das die personalisierte und hochriskante Natur seiner Diplomatie hervorhebt.

Unser Fazit: Es wird nicht funktionieren

Die Analysten des Human Invest Think Tanks (HITT) gehen mit hoher Wahsscheinlichkeit davon aus, dass die Sache scheitern wird. Denn es sind 3 entscheidende Hürden zu nehmen. Bilaterales Treffen (Selenskyj-Putin), Trilalterales erstes Treffen (Selenskyj-Putin-Trump-). Weitere Treffen an denen dann die eigentlichen Verhandlungen um die Kernfragen stattfinden. Zum Beispiel zum Thema: Gebietsabtretungen / Gebietstausch (mit wenig Aussicht auf Einigung).

Noch ist nicht einmal bestätigt ob Putin Selenskyj als legitimen Verhandlunhgspartner für die Ukraine überhaupt anerkennt. Die bisherige Lesart der Russen ist, dass es sich lediglich noch um einen Machthaber handelt, dessen Amtszeit längst abgelaufen ist, und der diktatorisch mit Kriegsrecht einer rauschgiftsüchtigen Nazi Regierung vorsteht.

Wer verantwortet ein Scheitern?

Es wird deshalb die Frage sein, wie die USA in Form von Präsident Trump auf ein Scheitern reagieren wird. Da er selbst keinesfalls „Schuld sein kann“, wird es wohl eine der beiden anderen Parteien sein. Und da mit Russland noch große weitere Geschäfte geplant sind (darüber wurde massgeblich in Alaska ebenfalls gesprochen – wir werden noch darüber berichten), wird es wohl die Ukraine sein.

Spannend wird dann auch die Reaktion der Europäer sein. Und zwar, falls sie nicht von vorneherein für einen Misserfolg mitverantwortlich gemacht werden, ob sich dann deren Vasallen Natur so richtig zeigt und sie umschwenken. Die USA wird dann jedoch wohl von diesem europäischen Unsinn endgültig genug haben. Der Krieg wird dann voraussichtlich jedoch mit alleiniger EU Unterstützung noch eine Weile fortgeführt. Eben so lange, bis die europäischen Bürger die Politiker, die ihnen das eingebrockt haben, zum Teufel jagen.

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