Deutsche zahlen höchste Steuern und Abgaben der Welt

Laut offiziellem OECD Bericht hat Deutschland die höchsten Steuern und Sozialabgaben unter allen Ländern der Welt. Und nun stellt sich die Frage wer die ungeheueren zusätzlichen Kosten der laufenden Coronakrise bezahlen soll. Kosten die nicht nur auf die unglaublich ausufernde Neuverschuldung des Staates zurückführen ist, sonder vor allem auch an den Beteiligungen für die neuen Schulden der EU. Besonders hier ist Deutschland (und gemeint sind dessen Bürger) auch der absolute Zahlmeister für die anderen Länder.

Als Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) Mitte März die „Bazooka“ herausholte, wie er damals bei der Vorstellung des gewaltigen Corona-Hilfspakets sagte, hatte er vor allem eine Botschaft: Es ist genug Geld vorhanden, um die Krise zu bekämpfen, und die Bundesregierung werde diese Mittel jetzt einsetzen. „Darauf kann sich jede und jeder verlassen“, sagte er damals – und seitdem immer wieder.

Auch das System der sozialen Sicherung in Deutschland wird Scholz nicht müde zu loben. Die Leistungen, zu denen unter anderem das Kurzarbeitergeld und die Grundsicherung, auch Hartz IV genannt, gehören, wirkten jetzt als „automatische Stabilisatoren“ für die Konjunktur. Niemand müsse fürchten, durch die Krise zu verarmen.

Widersprechen mochte ihm da in den ersten Wochen der Corona-Krise kaum jemand. Schon der Hinweis, dass es sich bei den Milliardennotfallprogrammen zum Erhalt von Unternehmen und Arbeitsplätzen um keine Wohltaten der Bundesregierung handelt, sondern das Geld von den vielen Millionen Steuerzahlern in diesem Land kommt, wirkte kleinlich. Doch mittlerweile ist die Debatte darum, wer die immer neuen Unterstützungsmaßnahmen und das sich anschließende Konjunkturprogramm am Ende bezahlen soll, voll entbrannt.

Die Politik will dies liebsten mit Steuererhöhungen lösen – vor allem die scheinbar „Wohlhabenden“ sollen von ihrem Vermögen etwas abgeben.
Das die Spielräume in Deutschland für Sonderabgaben und erhöhte Steuern jedoch nicht allzu groß sind, liefert die Industrieländerorganisation OECD. Die Belastung durch Steuern und Sozialabgaben ist in keinem anderen der 36 Mitgliedsländer höher, der letztjährige Spitzenreiter Belgien wurde eingeholt. Die durchschnittliche Belastung durch Steuern und Sozialabgaben lag im vergangenen Jahr bei 39,3 Prozent. Im OECD-Durchschnitt waren es 25,9 Prozent. Das heißt, dass einem Single hierzulande 60,7 Prozent des Bruttolohns bleiben, im OECD-Durchschnitt dagegen 74,1 Prozent.

Familien bleibt unter dem Strich mehr. Ein verheirateter Alleinverdiener mit zwei Kindern verzeichnete in Deutschland 2019 unter Einbeziehungen von Steuervergünstigungen und Transferzahlungen, beispielsweise dem Kindergeld, eine Gesamtbelastung von rund 20 Prozent. Womit Deutschland lediglich im gehobenen Mittelfeld rangiert. Andere Länder, unter anderem Litauen, Dänemark, Finnland und die Niederlande, rangieren hier vor Deutschland. Hier zeigen sich vor allem die Auswirkungen des in Deutschland nicht unumstrittenen Ehegattensplittings für verheiratete Paare und die beitragsfreie Mitversicherung von Familienangehörigen.

Familien haben jedoch oft auch das Nachsehen

Wieder anders sieht es aber für Familien aus, wenn beide Partner erwerbstätig sind. Eine Familie mit zwei Verdienern und zwei Kindern führt der Erhebung zufolge in Deutschland gut 31 Prozent an Steuern und Sozialabgaben ab. Womit Deutschland in dieser Kategorie sogar den alleinigen Spitzenplatz innerhalb der Gruppe der OECD-Länder einnimmt. Niemand wird mehr geschröpft – nich einmal die im Sozialstaat Dänematk lebeneden, diese beyahlen nur 30,7 Prozent. Im OECD-Durchschnitt führen Zwei-Verdiener-Familien jedoch nicht einmal 20 Prozent an den Staat ab.

Unter dem Strich bleibt festzuhalten: In kaum einem Industrieland wird der Faktor Arbeit so stark mit Steuern und Sozialbeiträgen belastet wie in Deutschland. Das ändert sich nicht, wenn man zusätzlich berücksichtigt, was die Arbeitgeber in die Sozialversicherungen einzahlen. Dann machen Steuern und Abgaben hierzulande 49,4 Prozent der durchschnittlichen Summe aus, die Unternehmen für die Entlohnung eines Singles aufwenden. Höher ist die Gesamtbelastung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern nur noch in Belgien, wo mit 52,2 Prozent sogar mehr als die Hälfte der Arbeitskosten an den Staat gehen.

Die OECD-Zahlen zeigen in jedem Fall, das eine Debatte über den künftigen steuerpolitischen Kurs in Deutschland geführt werden muss. Ein „Noch mehr“ an den Staat darf es nicht geben. Ob wirklich rapide Steuererhöhungen oder Sonderzahlungen nach der Krise das richtige Mittel sind, wird sicher noch für manch hitzige Debatte sorgen. Sicher ist jedoch, das gerade viele gebildete Leistungsträger dieses böse Spiel schon jetzt nicht mehr mitmachen. Um sich vor den kommenden Repressalien des Staates zu schützen, und auch in der jetzigen Krise noch vernüftige Zinsen zu erhalten, wendet sich schon jetzt deren Blick nach Asien.

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