Die wirtschaftliche Lage in Deutschland im Juni 2019

Orginal Pressemitteilung der deutschen Bundesregierung zur wirtschaftliche Lage im Juni 2019. Ausgegeben vom deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, mit einem nachfolgenden Kommentar von Human Investor.

Orginaltext der Pressemitteilung:

Die deutsche Wirtschaft erfährt Gegenwind aus dem außenwirtschaftlichen Umfeld. Die Binnenkonjunktur ist weiter intakt, während die exportorientierte Industrie eine Durststrecke durchlebt.

Die Produktion in der Industrie ist im April kräftig gesunken, während sich die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe auf niedrigem Niveau stabilisierten. Das Baugewerbe verzeichnete hingegen weiterhin Produktionszuwächse.

Die Einkommen steigen, unterstützt durch die Fiskalpolitik, und sorgen für eine kräftige Konsumnachfrage der privaten Haushalte. Am Arbeitsmarkt zeigen sich erste Spuren der konjunkturellen Abschwächung: Die Erwerbstätigkeit wächst weiter, die niedrigere Dynamik verfestigt sich jedoch. Die Arbeitslosigkeit nahm im Mai zu, nicht nur aufgrund von Sondereffekten.

Die deutsche Konjunktur bleibt vorerst verhalten. Zur relativ starken Zunahme des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts im ersten Quartal 2019 um 0,4 % trug auf der Verwendungsseite vor allem der starke Anstieg der privaten Konsumausgaben bei. Die fiskalischen Entlastungen zu Jahresbeginn sowie gewisse Nachholeffekte beim Kauf von Personenkraftwagen dürften hierzu beigetragen haben. Auf der Entstehungsseite ging die Zunahme der gesamtwirtschaftlichen Leistung vor allem auf die Dienstleistungsbereiche zurück. Im Verarbeitenden Gewerbe war sie hingegen rückläufig. Die aktuelle Datenlage spricht für eine Fortsetzung dieser zweigeteilten Entwicklung.

Der spürbare Rückgang der Auftragseingänge in der Industrie seit Jahresbeginn sowie das sich bis Mai weiter eintrübende Geschäftsklima signalisieren ein Andauern der industriellen Schwächephase. Die wichtigen binnenwirtschaftlichen Auftriebskräfte sind aber weiterhin intakt. Beschäftigung und Einkommen steigen nach wie vor spürbar, die Bauinvestitionen nehmen verlässlich zu und der Staat sorgt für fiskalische Impulse. Nach einer verhaltenen Entwicklung im zweiten Quartal sollten sich die positiven Kräfte bei allmählicher Besserung des außenwirtschaftlichen Umfelds wieder stärker durchsetzen.

Die Weltkonjunktur leidet unter den Handelskonflikten. Zwar hat sich ihre Dynamik im ersten Quartal 2019 leicht beschleunigt, die Jahreswachstumsrate ist jedoch noch immer relativ niedrig. Nach einem kräftigen Wachstum der US-Wirtschaft im ersten Quartal sprechen die Konjunkturindikatoren für einen allmählichen Dynamikverlust in den USA. Die japanische Wirtschaft gewann zuletzt ebenfalls etwas an Schwung, der sich jedoch einzig auf die Investitionen stützte. Das schwache Wachstum in Europa setzte sich nur wenig beschleunigt fort. Die Entwicklung in den Schwellenländern verlief gedämpft: Das Wachstumstempo der chinesischen Wirtschaft verringerte sich weiter. Der Handelskonflikt mit den USA ist mit Einbußen im Außenhandel verbunden. Auch die russische und die indische Wirtschaft konnten ihr Expansionstempo zuletzt nicht halten. In Brasilien schrumpfte die Wirtschaft sogar leicht. Die OECD rechnet in ihrer jüngsten Prognose vom Mai mit einer Abschwächung des globalen Wachstums im Jahr 2019 auf 3,2 % nach 3,5 % im Jahr 2018.

Die deutschen Unternehmen erhalten gedämpfte Impulse aus dem weltwirtschaftlichen Umfeld. So nahmen die Exporte von Waren und Dienstleistungen im April saisonbereinigt und in jeweiligen Preisen um 3,4 % ab. Im Zweimonatsvergleich ergab sich ein leichtes Minus von 0,1 %. Bei leicht steigenden Ausfuhrpreisen dürfte sich in realer Rechnung ein etwas stärkerer Rückgang ergeben. Die Unternehmen gehen laut den ifo Exporterwartungen weiterhin von keiner deutlichen Belebung aus. Die nominalen Importe von Waren und Dienstleistungen sanken im April saisonbereinigt und in jeweiligen Preisen um 1,1 %. Im Zweimonatsvergleich ergab sich ein leichtes Minus von 0,1 %. Die Einfuhrpreise fielen jedoch etwas höher aus, sodass die Importe preisbereinigt etwas deutlicher abgebaut haben dürften. Der Leistungsbilanzüberschuss fiel in den ersten vier Monaten des Jahres 2019 mit 89,8 Mrd. Euro um 2,9 Mrd. Euro geringer aus als im Vorjahreszeitraum.

Die Konjunktur im Produzierenden Gewerbe ist gegenwärtig zweigeteilt. Während die Industriekonjunktur lahmt, befindet sich das Baugewerbe in der Hochkonjunktur. Die industrielle Erzeugung weist seit Ende 2017 einen nach unten gerichteten Trend auf. Im April ist die Produktion im Produzierenden Gewerbe deutlich um 1,9 % zurückgegangen. Dabei erhöhte sich Erzeugung im Baugewerbe leicht (+0,2 %), während die Industrie ein kräftiges Minus von 2,5 % meldete. Im Zweimonatsvergleich März/April gegenüber Januar/Februar war für die Industrie ein Produktionsrückgang von 0,6 % zu verbuchen, während für das Baugewerbe eine deutliche Zunahme der Erzeugung von 1,9 % zu verzeichnen war. Innerhalb der Industrie fuhr der Kfz-Bereich seine Produktion um 1,9 % zurück.

Die Entwicklung von Auftragseingangs- und Stimmungsindikatoren spricht dafür, dass die Industriekonjunktur in den kommenden Monaten gedämpft bleibt. Nach ihrem kräftigen Rückgang zu Jahresbeginn haben sich die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe in den beiden letzten Monaten im Zuge einer anziehenden Auslandsnachfrage allerdings wieder auf niedrigem Niveau stabilisiert. Im März und April sind sie gegenüber dem Vormonat um 0,8 % bzw. 0,3 % gestiegen, damit lagen sie aber immer noch etwa 5 % unter ihrem durchschnittlichen Monatswert aus dem Jahre 2018. Das Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe zeigt nunmehr schon seit dem Jahreswechsel 2017/18 einen spürbaren Abwärtstrend und trübte sich im Mai nochmals leicht ein. Im Baugewerbe indes dürfte die Hochkonjunktur anhalten.

Im ersten Quartal 2019 nahmen die privaten Konsumausgaben überraschend kräftig um 1,2 % gegenüber dem Vorquartal zu. Einen vergleichbar großen Zuwachs hatte es zuletzt im dritten Quartal 2011 gegeben. Allerdings haben sich die Umsätze im Einzelhandel (ohne Kfz) im April im Vergleich zum Vormonat um 2,0 % verringert. Die Neuzulassungen von Pkw bei privaten Haltergruppen konnten sich zwar in den zurückliegenden Monaten von der WLTP-bedingten Flaute im Herbst letzten Jahres wieder erholen, aber im Mai war wieder eine Abnahme um 2,6 % zu verzeichnen.

Auf dem Arbeitsmarkt wurde im Mai die konjunkturelle Abschwächung sichtbarer. Der Beschäftigungsaufbau hält zwar an, die Dynamik hat sich aber auf einen monatlichen Zuwachs von weniger als 40.000 Personen eingependelt. In den Ursprungszahlen wurden im April 45,1 Mio. Erwerbstätige ausgewiesen. Auch die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nimmt merklich langsamer zu. Die Arbeitslosigkeit stieg nach den Ursprungszahlen im Mai sogar leicht auf 2,24 Mio. Personen. In der saisonbereinigten Betrachtung erhöhte sie sich im Vergleich zum Vormonat um 60.000 Personen, den ersten kräftigen Anstieg seit Mai 2014. Neben dem Konjunktureinfluss spielte ein Sondereffekt, die Überprüfung des Status von Betroffenen im Bereich SGB II, eine maßgebliche Rolle. Dies ergab reichlich die Hälfte des Anstiegs. Die Frühindikatoren deuten an, dass der Personalaufbau in den Unternehmen merklich ruhiger verlaufen wird, in der Industrie könnte der Stellenzuwachs möglicherweise unterbrochen werden. Die Wirtschaftskraft strukturschwacher Regionen zu stärken bleibt eine Herausforderung.

Realistische Beschreibung

Hiermit beschreibt die deutsche Bundesregierung ein relativ objektives Bild der wirtschaftlichen Lage in Deutschland. Bereits zum Jahresanfang am 10.01.2019 hatte jedoch die Human Investor Redaktion genau diese Situation in ihrem damaligen Jahresausblick 2019 prognostiziert.

In Deutschland beginnt die Rezession

Allerdings gingen wir damals, wie die meisten Wirtschaftsexperten, noch von einem Wirtschaftswachstum von 1,0-1,6% aus. Nun ist dieses noch schlechter ausgefallen. Die Wirklichkeit hat uns eingeholt und es lag im ersten Quartal 2019 bei geradezu lächerlichen 0,4%. Für das 2. Quartal bis Ende Juni 2019 liegen uns jedoch nun ebenfalls Zahlen vor, die ein Wachstum von nur noch 0,2% aufzeigen. Und die Lage wird sich nicht verbessern. Nach unserer Einschätzung geht Deutschland bis zum Jahresende beim Wachstum in den Minusbereich, die Wirtschaftsleistung schrumpft, und es beginnt eine Rezession.Und hierbei ist Deutschland nicht allein, in der EU gibt es annähernd die gleichen Zahlen

Weiterhin kaum Zinsen auf Bankkonten und Geldanlagen in Europa

Eine Rezession wirkt sich natürlich auch auf die Geschäfte von Banken und Versicherungen aus. So stehen zum Beispiel in Deutschland 2 Großbanken kurz vor der Pleite und versuchen sich durch eine Fusion sowie Kostensenkungen mittels massivem Stellenabbau über Wasser zu halten. Die EZB druckt Geld und flutet damit den Euroraum um zu retten was zu retten ist. Das größte Problem jedoch ist , es gibt durch diese Politik des „lockeren Geldes“ auf Geldanlagen keine Zinsen mehr, und dies wird sich auch bis mindestens 2023 nicht mehr ändern.

Es ist Zeit zu handeln

Natürlich hat dies alles auch mit der Weltwirtschaft zu tun. Auf die Gründe (Brexit, US Handelskrieg, etc. ),wollen wir jetzt nicht näher eingehen, es gibt jedoch auch Staaten mit stabilen Wirtschaftswachstum. Zum Beispiel China, dessen Wirtschaftswachstum von 6,7% (2018) lediglich auf prognostizierte 6,0% – 6,5% im Jahr 2019 abnehmen wird. Und China hat dieses Jahr ganz andere Kämpfe zu schlagen als z. B. Deutschland. Und dies alles auf höchstem Niveau, denn China ist bereits die Nr. 2 der Weltwirtschaft und wird trotz „Handelskrieg“ die USA in den kommenden Jahren ablösen.

Und in den angeschlossenen Staaten der ASEAN (dem Arbeitsgebiet von Human Invest) sieht es vom Wachstum her ebenfalls gut aus. Laut internationalen Wirtschaftsexperten wird die ASEAN bis 2030 die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt sein.

Wer allerdings denkt, es ist sinnvoll Geld weiterhin in einem wirtschaftlichen Rezessionsgebiet anzulegen, und dort weiterhin auf bessere Zinsen zu hoffen, dem ist nicht zu helfen.

Geld wird nicht aus dem Nichts geschaffen, auch wenn viele Spekulanten dies glauben. Wo soll der Mehrwert an Zinsen und Dividenden z. B. in Deutschland den herkommen, wenn das gesamte Wirtschaftswachstum bei +/- Null liegt oder sogar schrumpft?

„Geld deshalb raus aus Europa“

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